Kollagen

Aus Superfood Lexikon
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Kollagen (Peptide)

Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und spielt eine zentrale Rolle bei der Struktur und Elastizität von Haut, Knochen, Knorpel, Sehnen und Bändern. Es besteht aus langen Proteinfasern, die für Stabilität und Zugfestigkeit sorgen. In der Nahrungsergänzung werden häufig sogenannte Kollagenpeptide angeboten – kürzere Aminosäureketten, die sich durch einen speziellen Aufschlussprozess (Hydrolyse) aus Kollagen gewinnen lassen. Diese sollen eine bessere Bioverfügbarkeit aufweisen und gezielt zu Aufbau- und Regenerationsprozessen im Körper beitragen.

Herkunft und Gewinnung

Kollagenpeptide werden meist aus tierischen Rohstoffen wie Rinder-, Schweine- oder Fischkollagen gewonnen. Durch Erhitzen und enzymatische Hydrolyse werden die langen Kollagenketten in kürzere Peptide gespalten, wodurch das Produkt leichter vom menschlichen Körper aufgenommen werden soll.

Die Qualität und Eigenschaften der Kollagenpeptide hängen von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Tierart, der Rohstoffqualität, dem Verarbeitungsverfahren und den eingesetzten Enzymen.

Arten von Kollagen

Es gibt verschiedene Typen von Kollagen, die jeweils in unterschiedlichen Geweben dominieren. Zu den wichtigsten gehören:

- Typ I: Kommt am häufigsten vor, besonders in Haut, Knochen, Sehnen und Bändern. - Typ II: Hauptsächlich in Knorpelgewebe, entscheidend für Gelenke. - Typ III: In Haut, Blutgefässen und Organen, häufig gemeinsam mit Typ I.

Auf Nahrungsergänzungsmitteln ist häufig angegeben, welcher Kollagentyp vorherrscht. Insbesondere Kollagen vom Rind (Typ I, III) sowie kollagenes Protein aus Knorpelgeweben (Typ II) werden angeboten.

Inhaltsstoffe und Zusammensetzung

Kollagen besteht hauptsächlich aus den Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, die in anderen Proteinen weniger stark vertreten sind. In hydrolysierter Form (Kollagenpeptide) sind diese Aminosäuren kürzer gekettet, wodurch die Verdauung erleichtert und die Aufnahme verbessert werden kann.

- Kollagenpeptide (kurze Aminosäureketten) - Geringer Fett- und Kohlenhydratanteil - Teilweise angereichert mit Vitaminen oder Spurenelementen (z. B. Vitamin C), um die Kollagensynthese zu unterstützen

Potenzielle gesundheitliche Vorteile

Obwohl wissenschaftlich nicht alle Wirkungen abschliessend belegt sind, werden Kollagenpeptide häufig mit folgenden möglichen Vorteilen in Verbindung gebracht:

Hautgesundheit

Kollagen ist ein zentraler Bestandteil der Haut. Nahrungsergänzung mit Kollagenpeptiden könnte die Hautfeuchtigkeit, -elastizität und -struktur unterstützen. Einige Studien deuten auf eine Reduktion von Faltenbildung bei regelmässiger Einnahme hin.

Gelenkfunktion

Besonders Typ-II-Kollagen wird mit der Knorpelgesundheit in Verbindung gebracht. Indem es Bausteine für die Knorpelregeneration bereitstellt, könnte es zum Erhalt der Gelenkfunktion und zur Linderung von Gelenkschmerzen beitragen.

Haar und Nägel

Kollagenpeptide können helfen, die Struktur und das Wachstum von Haaren und Nägeln zu unterstützen. Viele Anwender erhoffen sich dadurch kräftigeres Haar und weniger brüchige Nägel.

Muskelmasse und Regeneration

In Kombination mit ausreichend Proteinaufnahme und Training kann Kollagen einen zusätzlichen Baustein zur Unterstützung der Muskeln liefern, auch wenn es weniger verzweigtkettige Aminosäuren (BCAAs) als andere Proteine enthält.

Anwendung und Dosierung

Kollagenpeptide sind als Pulver, Kapseln oder in flüssiger Form erhältlich. Die empfohlene Dosis liegt häufig zwischen 5 und 15 Gramm pro Tag, kann aber je nach Produkt und Einsatzgebiet variieren.

Tipps zur Einnahme: - Pulver in warmen oder kalten Getränken (z. B. Kaffee, Smoothies) auflösen - Kapseln oder Tabletten mit ausreichend Flüssigkeit schlucken - Bei gleichzeitiger Vitamin-C-Aufnahme kann die körpereigene Kollagenproduktion zusätzlich unterstützt werden

Sicherheit und Nebenwirkungen

Kollagenpeptide gelten bei Einhaltung der empfohlenen Verzehrmengen als sicher. In seltenen Fällen können Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder ein Völlegefühl auftreten. Menschen mit Allergien auf bestimmte Tierarten (z. B. Fisch oder Rind) sollten gezielt Kollagenquellen meiden, die aus diesen Tierarten stammen.

- Überdosierung: Sehr hohe Mengen sind kaum üblich und in der Regel nicht toxisch, jedoch auch nicht sinnvoll und könnten die Verdauung belasten. - Qualität: Auf Herkunft und Reinheit achten, um mögliche Verunreinigungen oder Rückstände von unerwünschten Stoffen zu vermeiden.

Nachhaltigkeit

Da Kollagen aus tierischen Quellen stammt, sind Aspekte wie artgerechte Tierhaltung, nachhaltige Fischerei und ökologische Verarbeitung relevant. Einige Hersteller beziehen beispielsweise kollagenes Protein aus den Reststoffen der Fleisch- oder Fischverarbeitung, was zur Abfallvermeidung beiträgt. Zertifizierungen (z. B. MSC für nachhaltige Fischerei) können zusätzliche Orientierung bieten.

Fazit

Kollagenpeptide sind ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel, das auf den hohen Gehalt an spezieller Aminosäuren setzt und mögliche Vorteile für Haut, Gelenke, Haare und Nägel verspricht. Ob als Pulver, Kapseln oder in Getränken: Bei regelmässigem Konsum und ausreichender Dosierung kann Kollagen zu einer verbesserten Versorgung mit bestimmten Aminosäuren beitragen. Eine nachhaltige Produktion und die Abstimmung mit dem persönlichen Bedarf (z. B. Hautpflege, Gelenkgesundheit) sollten bei der Auswahl des passenden Produkts berücksichtigt werden.